Sonntag, 21. Februar 2016

Seattle and the internet

Diejenigen von euch, die meinen Blog regelmäßig lesen haben sicherlich festgestellt, dass ich an jedem Wochenende einen neuen Post fertigstelle und hochlade. Dadurch mag sich vielleicht der ein oder andere gewundert haben, warum es letztes Wochenende auf meinem Blog nichts Neues zu sehen gab. Der Grund war nicht meine Faulheit sondern ein kaputtes Unterwasserkabel in Sitka. Das Problem mit Unterwasserkabeln ist, dass es nicht gerade einfach ist herauszufinden wo genau die Schwachstelle ist und daher hat es eine gute Woche gedauert bis das Problem gefunden und behoben wurde. In dieser Zeit war meine Schule mit lauter gereizten Schülern gefüllt, denn es war nahezu unmöglich irgendetwas mit dem Smartphone zu machen. Ich habe realisiert wie viel Zeit ich an meinem Handy hänge und wie nützlich das Internet doch für Kleinigkeiten ist. Ganz Sitka hatte große Probleme mit dem Internet und dem Fernsehen, manch meiner Freunde hat diese Woche sogar mit der Steinzeit verglichen. Ja, so manch einer übertreibt, jedoch gebe ich auch offen zu, dass ich froh bin über das nun wieder funktionierende Internet. 

Jedoch musste ich unschöne Dinge über Deutschland und vorallem Sachsen in den Nachrichten lesen als ich gestern endlich wieder eine Möglichkeit hatte um mich nach einer Woche ohne Internet online über die aktuellen Dinge in der Welt zu informieren. Fremdenhass in Deutschland ist für mich so unbegreiflich wie die Präsidentschaftskanditur von Donald Trump für viele Amerikaner und den Rest der Welt. Viele meiner Lehrer und manche meiner Freunde haben mich auf die Flüchtlingssituation in Deutschland und Europa angesprochen. In den internationalen Nachrichten hört man für gewöhnlich negative Sachen wie "Brandanschlag auf Flüchtlingsheim", denn diese machen bessere Schlagzeilen. Daher höre ich persönlich eher negative als positive Informationen über Deutschland und die Flüchtlinge. 

Ich kann mir jedoch auch sehr gut vorstellen, dass so gut wie jeder von euch ziemlich überrascht ist über Donald Trump und die Präsidentschaftskanditatur im Allgemeinen. Es vergeht kein Tag ohne Donald Trump für mich: er ist das Thema Nummer eins in den Nachrichten und wirklich jeder redet über ihn. Ich habe bis jetzt erst einen Trump-Unterstützer persönlich getroffen und ich hatte es definitiv nicht erwartet, denn der ältere Mann der im Flugzeug neben mir saß wirkte auf mich völlig ruhig und nicht wie jemand der die rassistischen, idiotischen und unangebrachten Kommentare von Trump befürworten kann. Ich könnte mich hier noch viel mehr über Donald Trump und die anderen Kandidaten auslassen, denn es gibt so viel zu sagen, jedoch werde ich mich über die amerikanische Politik versuchen kurz zu fassen und die Situation so gut es geht zu erklären. Fakt ist, viele Amerikaner sind sehr frustriert über U.S.-Politik und das Wahlsystem, man vertraut den Politikern nicht mehr und das politische Interesse ist sehr gering zurzeit. Donald Trump ist ein Geschäftsmann und kein Politiker und er verhält sich auch nicht wie ein Politiker, ich denke dies ist einer der Hauptfaktoren warum viele Amerikaner ihn unterstützen, denn einfach gesagt: viele Amerikaner haben Politik satt. Und um euch zu beruhigen, die Mehrheit der Amerikaner ist genauso sehr geschockt wie ihr es eventuell seid und mein Dad schämt sich jedes Mal wenn er einen Kommentar von Donald Trump hört. Die nächsten Wochen und Monate werden gefüllt sein mit Politik in den Medien, denn die Vorwahlen haben gerade erst angefangen!

Wie ich in meinem letzten Blogbeitrag erwähnt hatte, ich bin letztes Wochenende zusammen mit meinem Dad und meiner Gastschwester Minh nach Seattle geflogen und wir sind Shoppen gegangen. Prom ist die der High-School-Ball den man immer in den Filmen sieht und Prom ist eine große Sache in den USA. Minh und ich haben hauptsächlich nach einem Kleid für Prom ausschaugehaten, da Alaska nicht unbedingt für die Einkaufsmöglichkeiten bekannt ist Kleider online bestellen eine heikle Sache ist. Ich habe auch ein für die Verhältnisse relativ günstiges Kleid gefunden und ich werde euch Bilder von dem Kleid im April zeigen (denn Prom ist im April). Die Zeit hier vergeht so schnell, ich kann und will noch garnicht realisieren, dass es schon Mitte Februar ist. . . Meine Methode: versuchen nicht darüber nachzudenken und die Zeit einfach zu genießen.

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