Sonntag, 30. August 2015

1st & 2nd day of school

Ich weiß noch ziemlich genau wie wenig ich aufgeregt war, wenn ich meinen ersten Schultag in Deutschland hatte. Man war in der selben Klasse, traf die selben Leute und hatte manchmal neue Lehrer. Man kennt das Gebäude und alles ist so wie im Schuljahr davor. Also kein Grund zur Aufregung.

Nachdem ich über zwei Wochen Ferien in Sitka hatte, ging nun auch für mich die Schule los und ich war sehr nervös. Schulstart war am Donnerstag dem 27.08. (ich habe viele Leute gefragt und keiner konnte mir erklären, warum die Schule mitten in der Woche anfängt). Meine Schwester Minh und ich sind zusammen zur Schule gefahren, die neuen Schüler (die Austauschschüler und viele 9.-Klässler) wurden durch das Gebäude geführt, den Lehrern vorgestellt und hatten eine Art Einweisung in die Schulregeln.




Ich hatte am Donnerstag und Freitag all meine Fächer, wodurch ich alle Lehrer kennengelernt habe und erste Eindrücke vom Unterricht gesammelt habe. Viele von meinen Lehrern haben Fragebögen ausgeteilt, wo sie wissen wollten, was unsere Interessen sind, unser Lieblingsessen, ob wir einen Spitznamen haben (und ob wir auch mit diesem angesprochen werden wollen), was wir mal werden wollen und vieles mehr. Deswegen habe ich das Gefühl, dass sich unsere Lehrer wirklich für einen interessieren und versuchen einen besser kennen zu lernen. Außerdem gestaltet dies den Unterricht persönlicher. Jeder Schüler hat die Emailadresse und Telefonnummer von seinen Lehrern. Kennt ihr diesen gut gelaunten, topmotivierten, total lustigen Lehrer aus den Hollywoodfilmen? Mein US-History-Lehrer ist genauso und viele Lehrer sind dem sehr ähnlich. Daher freue ich mich sehr auf dieses Schuljahr.

Mein Stundenplan für das erste Semester: ich habe A- und B-Tage

Dienstag und Donnerstag: (A)
-Young Adult Litrature (wir lesen aktuelle Bücher/ Texte von bzw. über Teenager)
-Work Experience (ich werde vermutlich eine 2. Klasse in der Grundschule unterrichten)
-Pre-Calculus (Mathe)
-Global Issues (wir diskutieren und recherchieren  über die Probleme in der Welt)

Mittwoch und Freitag: (B)
-Glass Art (wir lernen wie man Glas bearbeitet und Mosaike herstellt)
-US History (500 Jahre amerikanische Geschichte)
-Woods (Holzbearbeitung, ich werde jedoch zum Chor wechseln, weil ich Woods nicht mag)
-Homeroom (Zeit zum Hausaufgaben machen und wenn man Probleme in einem Fach hat kann man die Zeit nutzen und mit dem Lehrer zusammen lernen) 

Montag:
- A und B -> alle Fächer

Am meisten bin ich gespannt auf Glass Art und Work Experience, weil ich die Lehrer und das, was ich machen werde sehr mag.

Meine Schule hat fünf verschiedene Mädchenvolleyballmannschaften und ich bin in der zweitbesten (darauf bin ich echt stolz). Mein Volleyball-Team und ich hatten von Freitag zu Samstag ein großes Turnier in Sitka. Es waren viele Teams aus Süd-Ost-Alaska da und wir hatten die Möglichkeit, das was wir im Training gelernt haben anzuwenden. "Mein" Team hat 50% der Spiele gewonnen und unser Coach war sehr zufrieden mit uns (und ich auch). Wir hatten eine Menge Spaß und jeder hat sich Mühe gegeben. Manchmal hat das Timing noch nicht gestimmt und wir haben immermal kleine Fehler gemacht, aber das sind Dinge, an denen wir arbeiten können.

Ich muss 300$ für meine Mannschaft bezahlen (weil wir ziemlich viel durch Alaska reisen werden) und wir hatten eine Art "Spendenmarathon" für jeden Spieler. Jeder sollte Freunde und Bekannte fragen, ob sie eine bestimmte Summe an einen spenden für jeden Aufschlag, den man ins Feld schlägt. Jeder hatte 100 Versuche im Training und ich habe 97 getroffen. Dadurch habe ich fast meine 300$ zusammenbekommen und mein Dad musste nur noch wenig extra bezahlen.

Das Haus, in dem ich jetzt lebe, wird nächste Woche relativ leer sein, weil meine Gastschwester Carrie zurück nach Hawaii geflogen ist um ihr Studium zu beenden, meine Gastschwester Minh ab Mittwoch mit ihrem Volleyballteam unterwegs ist und meine Mom in Alaskas Hauptstadt Juneau ist wegen ihren ärztlichen Behandlungen. Das heißt Dad, die Hunde und ich haben das Haus für uns.

Wie man sicherlich aus meinem Blog herauslesen kann, geht es mir hier in Sitka sehr gut, ich bin glücklich und habe schon viele nette Leute kennengelernt sowie tolle Eindrücke gesammelt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch so weiter gehen wird, weil ich in der für mich perfekten Gastfamilie lebe.


Mittwoch, 26. August 2015

Fishing


Heute war ein echt schöner Tag, denn mein Dad hat sein Versprechen wahr gemacht und ist mit Carrie und mir auf den Ozean zum Fischen gefahren. Wir hatten optimales Wetter und sind früh 6.00 Uhr aufgebrochen. Wir hatten leichten Wellengang (zum Glück) und ich habe die traumhafte Aussicht vom Boot genossen.

Nach einiger Zeit wurde mir schon etwas übel, deswegen habe ich mich sehr gefreut, als wir unser Ziel erreicht hatten. Dann versuchte mir mein Dad zu erklären, wie man angelt und ich habe mich echt blöd angestellt (ich kannte die ganzen Angelbegriffe nicht, war total aufgeregt und war leicht seekrank). Deswegen haben wir uns dann auf learning-by-doing geeinigt. Bei meinem zweitem Versuch hatte ich dann auch einen kleinen Fisch am Haken, welchen ich aber wieder zurück ins Wasser geschmissen habe. 

Meine Erfolgssträhne war nicht abgebrochen und ich habe insgesamt drei große Felsenfische sowie kleinere gefangen (wir haben "nur" die großen behalten und hatten genug für's Dinner). Wir haben uns auch am Lachsfischen versucht, das war aber Zeitverschwendung. Die kleinen Lachse, die angebissen hatten, konnten wir für nicht's gebrauchen. Mein Dad hat mir erklärt, dass Lachsfischen sehr aufregend ist, wenn man etwas fängt. Da dies bei uns nicht der Fall war, bin ich dabei eingeschlafen (Schande über mich). 

Wir waren über sechs Stunden auf dem Ozean und ich würde es, wenn morgen keine Schule wär (morgen ist mein erster Schultag) sofort wiederholen. Laut meinem Dad ist das, was wir gefangen haben für Alaska-Verhältnisse nicht viel, daher freue ich mich schon auf einen erfolgreichen Ausflug.

Selbstgefangenen Fisch zum Abendbrot zu Essen ist etwas, woran ich mich definitiv gewöhnen könnte.


 Neidisch?



 Mein Dad, der Kapitän



 Der war ganzschön schwer



 Unser eigenes Boot

Montag, 24. August 2015

Trying to speak German

Heute hatte ich ein Treffen mit einer deutschen Studentin, die zurzeit in Sitka verweilt und sie hatte einen guten Freund von ihr mit. Dieser kommt aus der Schweiz und ich hatte mich auch riesig gefreut mal wieder etwas deutsch zu sprechen. Wie sich jedoch herausgestellt hat, verstehe ich nur die Hälfte von Schweitzerdeutsch und deswegen haben wir dann doch englisch gesprochen (Ironie des Schicksals). Das Treffen war sehr interessant für mich, da die Menschen sehr interessant sind. Beide sind 29 Jahre alt und haben ein relativ chaotisches Leben. Der Schweitzer reist seit drei Jahren durch die Welt und ist verdammt glücklich dabei. Die Studentin lebt wie sie will und auch sie macht auf mich einen sehr ausgeglichenen Eindruck. Sie haben mir Mut gemacht, denn in Deutschland habe ich manchmal das Gefühl, dass von einem erwartet wird mit 16 zu wissen, was man sein restliches Leben machen möchte.

Außerdem habe ich seit knapp einer Woche jeden Tag (bis auf Sonntag) Volleyballtraining und ich glaube, ich stell mich ganz gut an. Ich muss zwar immer nachfragen, was ich machen soll (denn mein Coach redet sehr schnell, wenn sie aufgeregt ist) aber alle finden es lustig. Meine Mannschaftskameradinnen haben mich sofort integriert sowie aufgenommen und ich habe schon einige Freundschaften geschlossen.

Vor zwei Stunden hatte ich (ich weiß auch nicht warum) Lust rauszugehen. Daher habe ich mir meinen Hund geschnappt und bin durch Sitka gelaufen. Dabei sind folgende Bilder entstanden . . .



 

Photos

 Heute gibt es mal nur Fotos . . .







 




Patriotische Amerikaner

Das sehe ich, wenn ich aus meinem Zimmerfenster schaue


Sonntag, 23. August 2015

Host family

Die erste Begegnung mit meiner Gastfamilie hatte ich am Flughafen von Sitka. Als ich meine Gastfamilie gesehen habe, war das Einzige, was mir durch den Kopf ging: Wie soll ich sie begrüßen?

Diese Frage wurde durch eine herzliche Umarmung von meiner Gastschwester Minh beantwortet und alle Unsicherheiten waren verschwunden.

Ich finde es bewundernswert, wie mich meine Gastfamilie (scheinbar selbstverständlich) aufgenommen hat und mir von Anfang an das Gefühl gegeben hat, dass ich zur Familie gehöre. Minh stellt mich all ihren Freunden als ihre "new sister" vor, was manchmal zu kleinen Missverständnissen führt. Denn Minh und ich sehen uns definitiv nicht ähnlich. Minh wurde von meiner Mom und meinem Dad aus Vietnam adoptiert und ist über einen Kopf kleiner als ich (wobei sie ein Jahr älter ist). Sie wird mit mir zusammen auf die High School gehen, wobei sie ein Senior (12. Klasse) sein wird und ich ein Junior (11. Klasse) sein werde.

Mein Dad und ich sind uns ziemlich ähnlich. Wir mögen das selbe Essen, finden immer ein Thema worüber wir reden können und schauen die selben TV-Serien (einzige Ausnahme: Conan -> ich liebe es, Dad hasst es). Er ist ein leidenschaftlicher Angler und hat mir versprochen, dass wir bei schönem Wetter zusammen angeln gehen. 

Meine Mom ist eine der stärksten Frauen, die ich kenne. Ihr geht es gesundheitlich gerade richtig schlecht (genauer möchte ich das nicht beschreiben), sie lässt sich jedoch kaum etwas davon anmerken und hat ihr Lächeln nicht verloren.

Meine andere Gastschwester Carrie studiert in Hawaii und wird nach diesem Jahr ihren Abschluss machen. Carrie und ich haben zusammen die 5. Staffel von Game of Thrones angeschaut (in einer Woche) und hatten eine Menge Spaß. Sie wird in wenigen Tagen zurück nach Hawaii fliegen, sodass ich sie kaum noch sehen werde.

Zu meiner neuen Familie gehören auch noch zwei super süße Hunde . . .




Meine Gasteltern behandeln mich wie ihre anderen Töchter. Carrie hat ein neues Handy gebraucht und ich bin mit zum Shop gefahren. Dort hat mein Gastvater zu mir gesagt: "Du bist jetzt meine Tochter und du brauchst ein Handy. Such dir eins aus und ich werde es dir kaufen." Deswegen bin ich jetzt der Besitzer eines iPhones. Mit meiner Mom war ich in einem typischen amerikanischen Grocery Store und dort hat sie mit mir zusammen Dinge des alltäglichen Bedarfs gekauft (sie hat bezahlt).

Mit meiner neuen Familie lebe ich in diesem wunderhübschen blauem Haus . . . 



Ich bin sehr glücklich, dass ich mich mit meiner Gastfamilie so gut verstehe und ich denke wir werden ein tolles Jahr zusammen erleben.

Donnerstag, 20. August 2015

News

Es gibt Neuigkeiten in Bezug auf den Erdrutsch:
Wie sich später herausgestellt hat, wurden vier Personen vermisst. Der aktuelle Stand enthält eine gute und eine schlechte Nachricht . . .

Gut: einer der Vermissten wurde lebendig gefunden.

Schlecht: man hat von zwei Vermissten die Leichen gefunden. Sie waren Brüder und gute Freunde von meiner Schwester! Als Carrie gestern Abend nach Hause kam, sah sie total fertig und traurig aus.

Eine Person wird noch immer vermisst, die Suche gestaltet sich jedoch als schwierig, da weitere Erdrutsche nicht ausgeschlossen werden können. Carrie hat sich bei der Suche beteiligt und gesagt, dass es für mich zu gefährlich wäre. Da ich nicht wirklich helfen kann, hoffe ich die ganze Zeit, dass die letzte vermisste Person bald gefunden wird.


Mittwoch, 19. August 2015

Volleyball -> team spirit

Nicht alles, was heute passiert ist, war schlecht. Am Montag hat das Volleyballtraining angefangen und ich durfte nur zuschauen, denn man muss sich vom Arzt durchchecken lassen. Ich war dafür im Krankenhaus, aber es gab ein paar Probleme, weil fast alle medizinischen Dokumente von mir auf deutsch sind. Deswegen durfte ich erst ab heute mittrainieren. Und ich kann euch sagen, es war unvergleichbar mit dem Volleyball im deutschen Schulsport. Jeder ist topmotiviert und voller Energie! Die Coachs sind super und haben echt Ahnung, außerdem loben sie einen fast durchgängig (ich hab bei drei Stunden Training gefühlt 50 Mal gehört, wie toll ich das mache). Nach jedem Trainingsabschnitt rennen alle in die Mitte des Spielfeldes und sagen verschiedene Mannschafts- und Motivationssprüche an (die ich natürlich alle nicht kenne). Wenn wir in Gruppen arbeiten und eine Gruppe Pause hat, dann klatschen alle aus dieser Gruppe und feuern die anderen Gruppen an! Das ist der amerikanische Teamgeist von dem man oft hört!

Ich freue mich auf jeden Fall schon riesig mit so tollen Menschen Volleyball zu spielen und wer weiß, vielleicht gewinnen wir die Saison (an Motivation fehlt es uns zumindestens nicht)!

Dienstag, 18. August 2015

Something terrible happened...

Ich weiß nicht, ob es in den deutschen Medien präsent ist/war, aber es ist etwas schreckliches in Sitka passiert! Es hat die Nacht über sehr viel geregnet und heute früh gab es einen Erdrutsch sowie Überschwemmungen! Soweit ich weiß werden noch immer drei Menschen vermisst, die Suche wurde für heute eingestellt und soll morgen fortgesetzt werden. Zwei von den Vermissten sind mit meiner Schwester Carrie eng befreundet und einige Häuser sind zerstört.

Das ganze ist etwa drei Kilometer von meinem Haus passiert und jeder spricht darüber. Viele Teenager in Sitka sind mit zwei von den Vermissten zur Schule gegangen und jeder kennt sie (ich bin vermutlich die einzige Ausnahme). Meine Schwester nimmt das alles sehr mit, sie war heute den ganzen Tag damit beschäftigt den Betroffenen zu helfen und ich habe versucht sie etwas abzulenken als sie wieder nach Hause gekommen ist (hoffentlich ist es mir gelungen). . .


Ich war nicht direkt vor Ort, das Bild ist aus dem Internet


Es fühlt sich sehr komisch an, wenn ich mir vorstelle, dass es nur wenige Kilometer entfernt passiert ist. Das Einzige woran ich gerade denke (und vermutlich jeder andere in Sitka) sind die Vermissten. Ich hoffe sie werden so schnell wie möglich und wohl auf gefunden!

Ich habe mit Carrie geredet und sie gibt mir morgen früh bescheid, ob ich irgendetwas tun kann um zu helfen.

Wahrschinlich habt ihr in Deutschland nichts davon mitbekommen aber mich hat es den ganzen Tag über beschäftigt.

Montag, 17. August 2015

Things I have learned about the US and Sitka

Hier sind ein paar Dinge, die ich gelernt habe (von manchen Dingen habe ich bereits gehört und sie haben sich bestätigt):

1. Amerikaner sind unglaublich freundlich und hilfsbereit! In Sitka grüßt man jeden und jeder grüßt zurück. Mit den meisten kommt man auch ins Gespräch, sodass ich schon relativ viel Übung im Small Talk hatte. Und wenn man sich mal verläuft (so wie ich an meinem zweitem Tag), dann erklären dir die Menschen den Weg solange bis man es verstanden hat (in meinem Fall: drei Mal)!

2. Amerikaner sind sehr patriotisch, selbst McDonalds hat eine USA-Flagge vor dem Eingang!

3. Amerikaner geben (fast) immer Trinkgeld und wenn nicht, dann bekommen sie einen nicht ganz so netten Blick von der Servicekraft ab (das durfte ich am eigenem Leib erfahren). Wenn man z.B. einen 7$ Smoothie kauft, dann ist es normal 2$ Trinkgeld zu geben. Ich habe mit meinen Gastschwestern darüber geredet (sie arbeiten, so wie fast jeder Teenager in den USA, in einem Restaurant/Café/Shop) und sie haben gesagt, dass wenn jemand kein Trinkgeld gibt, die Sympathie sofort weg ist.

4. Amerikaner lieben große Autos. Das ist ein Klischee, aber ich kann es nur bestätigen! Wirklich jeder fährt mit seinem Pick-up durch die Gegend  (wobei ich mich manchmal frage, wie der Besitzer es schafft, dass sein alter, verrosteter Wagen überhaupt noch den Berg herunter rollen kann) und selbst für die kleinsten Wege wird das Auto genutzt. Das habe ich gestern erleben dürfen, ich wollte zu meiner Schwester ihrem Softballspiel laufen (was drei Straßen weiter war) und meine Mom war dezent verwirrt, als ich ihr gesagt habe, dass ich gern zu Fuß gehen würde.

5. Hier hat jeder ein iPhone (und ich jetzt auch) sowie andere Appleprodukte. Es hat zwar nicht jeder das neuste, aber in meinem neuem Zuhause leben fünf iPhones!

6. Mein Dad sagt, in Sitka haben ca 90 % der Haushalte eine/mehrere Schusswaffen im Haus. Auch mein Dad besitzt einige (er nutzt sie zum Jagen) und er hat mir kaum glauben wollen, als ich ihm erzählt habe, dass ich noch nie eine Pistole von nahem gesehen habe. Er hat mir auch sofort angeboten, mit mir zusammen Zielschießen zu üben aber ich hab dankend abgelehnt!

7. Am Flughafen in Seattle habe ich mich mit einer Amerikanerin unterhalten und sie hat gesagt, Menschen aus Alaska besitzen drei Dinge: eine Waffe, ein Boot und ein Flugzeug.  Das mit dem Flugzeug stimmt zwar nicht, aber die Menschen hier fliegen sehr viel (vorallem die, die auf einer Insel leben) und ich kann es ihnen auch nicht verübeln! Von Sitka nach Juneau (Hauptstadt von Alaska) braucht man mit der großen Fähre 12 Stunden und mit dem Flugzeug 20 Minuten. Wobei man sagen muss, dass Fliegen deutlich teurer ist. Die Sache mit dem Boot ist meiner Meinung nach nicht 100%-ig korrekt, aber es haben wirklich sehr viele Alaskaner ein eigenes Boot (zumindestens die, die nahe am Ozean leben). 

8. Amerikanischer Sport ist kompliziert und verwirrend! 

-American Football: viele Regeln und Begriffe, hunderte Statistiken, ich verstehe nicht warum es Football heißt (man spielt fast ausschließlich nur mit den Händen), aber ich finde es cool (Grund: die vielen hübschen Spieler :D)
-Baseball: noch viel mehr Regeln und Begriffe, ich habe bis jetzt schon drei Spiele im Fernsehen angschaut und habe noch immer keinen Plan 
-Softball: im Prinzip wie Baseball, nur ein paar Regeln sind anders und der Ball ist größer (und definitiv nicht weicher, der Name ist irreführend), meine beiden Schwestern spielen beide Softball und ich war schon bei dem Spiel von Carrie zuschauen
 
Meine Schwester Carrie bei ihrem Softballspiel


9. Man hört immer, die Amerikaner wüssten nicht's über den Rest der Welt... das stimmt nicht! Ja, sie sind keine Experten (aber wer ist das schon, ich habe vor zwei Tagen erfahren, dass es ein Land namens Tadschikistan gibt und das auch nur, weil eine Austauschschülerin an meiner High School von da kommt) aber jeder Amerikaner, mit dem ich geredet habe, war schonmal in Deutschland, hat da Freunde oder konnte mit den Städten Leipzig und Dresden etwas anfangen!





Freitag, 14. August 2015

1st & 2nd day

Anstatt etwas Schlaf nachzuholen versuche ich jetzt die letzten zwei Tage in Worte zu fassen:

Der 12.08. startete für mich um 6 Uhr im Frankfurter Hotel. Nachdem ich zum gefühlt 20. Mal kontrolliert habe, ob ich alles bei mir habe, sind mein Papa und ich mit dem Shuttle zum Frankfurter Flughafen gefahren. Nach einiger Zeit hatten wir den AFS-Treffpunkt gefunden, wo bereits eine Menschenmenge (bestehend aus einem Viertel AFS-Austauschschülern und drei Viertel teilweise weinender (und umarmungsbedürftiger) Familienmitgliedern) erwartete. Im Anschluss an die herzliche Verabschiedung von meinem Papa, folgte die Abgabe des Koffers ( der genau 20 kg gewogen hat und damit keinen Gramm schwerer sein durfte). Anschließend habe ich festgestellt, dass es garnicht so einfach ist eine Laptoptasche, einen Rucksack ("nur" 7 kg schwer, aber sehr voll), zwei Jacken sowie ein Tuch zu tragen, ohne das etwas runterfällt!

Die Wartezeit bis zum Boarding verging dank der vielen netten Mitreisenden sehr schnell und die Aufregung ging (zum Glück) etwas zurück. Im Flugzeug angekommen war ich glücklich mich endlich (relativ) entspannt zurückzulehnen (denn ich hatte werder etwas vergessen noch gab es Probleme beim Sicherheitscheck). Der 10-stündige Flug nach Seattle war für mich nicht langweilig, da jeder einen eigenen Monitor hatte und ich vier (mir zuvor noch unbekannte) Filme angeschaut habe.
Die Welt von oben
 
Eine regenreiche Begrüßung in Seattle
 

Ich  hatte (wenn ich ehrlich bin) schon etwas Angst vor den grimmigen, strengen und misstrauigen US-Beamten von denen viele erzählen. Ich muss jedoch sagen, dass "mein" Beamter sehr nett und zuvorkommend war, er hat mir ein paar Fragen zu meiner Einreise sowie zu meinem Gepäck gestellt und mir einen schönen Tag gewünscht während er mich nett angelächelt hat.

In Seattle wurden wir (die anderen Austauschschüler und ich) von extrem netten AFS-Volunteers empfangen, mit welchen wir uns lange unterhalten haben, die jedem von uns 10$ für Snacks gegeben haben und die zusammen mit uns durch die Sicherheitskontrolle gegangen sind (wo ein paar von uns herausgegriffen wurden und genauer untersicht wurden). Von da an trennten sich dann unsere Wege, da viele in verschiedene Richtungen und zu unterschiedlichen Zeiten weiterfliegen mussten. Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte, war ich wirklich glücklich darüber, dass mich ein AFS-Mitarbeiter (welcher echt interessante Geschichten zu erzählen hatte) auf dem Weg zu meinem Gate begleitet hat und solange gewartet hat, bis ich im Flugzeug saß. 

Um 15.40 Uhr (Ortszeit) ging mein Flieger von Seattle Richtung Alaska, von da an war ich auf mich allein gestellt. Nach über zwei Stunden ist das Flugzeug in Ketchikan (wo ich versucht hatte zu schlafen, aber ich war zu aufgeregt, deshalb hab ich mich mit meinem Sitznachbarn etwas ausgetauscht) zwischengelandet und nach einer knappen halben Stunde bin ich weiter nach Sitka geflogen , wo ich um 18.00 Uhr (Ortszeit) von meiner Gastfamilie und einigen AFS-Mitarbeitern (die mir sogar eine Kleinigkeit geschenkt haben) mit Umarmungen empfangen wurde.
Über Alaska

 
Meine Gastfamilie ist (genau, wie ich es durch die vielen E-Mails die wir schon miteinander ausgetauscht haben, vermutet habe) unbeschreiblich herzlich, nett und sympathisch! Vom Flughafen sind wir zu meinem neuem Zuhause gefahren, haben die Taschen abgestellt und sind zu fünft in ein nahegelegenes Restaurant gegangen, wo ich zum ersten Mal amerikanisches Essen probieren durfte. Um 21.00 Uhr bin ich dann völlig erschöpft (immerhin war ich seit 25 Stunden auf den Beinen) in mein Bett gefallen und sofort eingeschlafen!

Am 13.08. bin ich um 9.00 Uhr von alleine aufgewacht und habe mich sehr wohl sowie ausgeschlafen gefühlt. Nach meinem american breakfast (Jogurt mit frischen Beeren aus dem Garten) haben meine Gastmutter und ich ein sehr intensives und spannendes Gespräch über Regeln, Verbote (wovon ich eigentlich fast keine habe), Deutschland, die USA und Alaska, meine Familie in Deutschland, meine neue Familie, Politik und Donald Trump geführt. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir beide Donald Trump nicht mögen. Meine Gastmutter und mein Gastvater haben mir angeboten sie "Mom" und "Dad" zu nennen (was ich auch machen werde) und mir von Anfang an das Gefühl gegeben nicht nur ein Hausbewohner für ein Jahr zu sein, sondern ein Familienmitglied! Jetzt habe ich eine Mama, einen Papa, einen Dad und eine Mom.

Mit meiner Gastschwester Carrie habe ich mich sehr ausführlich über Game of Thrones unterhalten und wir haben beschlossen die fünfte Staffel zusammen auf ihrem Laptop anzuschauen (worauf ich mich schon sehr freue, da ich Staffel eins bis vier innerhalb von einem Monat komplett gesehen habe und nun wissen will, wie es weitergeht)! Mein Dad hat mich mit zu seiner Arbeit genommen und mir gezeigt wie er Schokolade, die er als Rohmaterial kauft, weiterverarbeitet,verbessert und in der ganzen Welt verkauft.Nach dem Mittagessen sind meine Mom und ich zu meiner High School gefahren und haben dort ein paar Dinge geklärt. 

Meine Gastschwester Minh und ich sind mit dem Auto in das Stadtzentrum von Sitka (was eine Straße mit Läden ist) gefahren und haben einige ihrer Freunde besucht. Dann haben wir einen Nationalpark besichtigt und sind noch ein bisschen durch Sitka gefahren (Minh ist gefahren und ich habe viele Fotos aus dem Auto gemacht).

Ich habe heute zum ersten Mal Heilbutt gegessen (von meinem Dad selbst geangelt) und meine Gastfamilie hat sich sehr über die Gastgeschenke von mir gefreut!

Nach dem Essen sind Minh und ich mit dem Kajak auf den Pazifik hinausgefahren und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Davon habe ich leider keine Bilder, da ich meine Kamera vorsichtshalber nicht mitgenommen habe. Es war wunderschön und atemberaubend!

Ich werde euch morgen mehr über mein Leben hier berichten und ein paar Dinge nennen, ich an den USA so besonders finde!

<3
Der Pazifik 


Im Nationalpark


In Sitka gibt es noch einige Ureinwohner und viele Dinge, die deren Vorfahren errichtet haben


Am Strand


In Sitka regnet es sehr viel, deswegen hatte ich echt Glück, dass wir so schönes Wetter hatten

Lachsfischer


  

 

Dienstag, 11. August 2015

Tomorrow

Es ist schon komisch. Seit über einem Jahr habe ich Bewerbungen und Dokumente ausgefüllt, mich riesig gefreut als ich das Stipendium bekommen habe, hatte Vorbereitungswochenenden und -wochen, war mehrmals beim Arzt und habe viele E-Mails geschrieben. Das habe ich alles getan um für ein Jahr in den USA zu leben. Und morgen ist es soweit: ich fliege in die Vereinigten Staaten!

Zurzeit liege ich im Hotelbett in Frankfurt am Main und kann das alles noch garnicht realisieren. Seit einem Jahr male ich mir fast jeden Tag aus, wie es wohl ist in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Seitdem ich weiß, dass es für mich nach Alaska geht träume ich so gut wie jede Nacht von Grizzlybären, Bergen und dem Ozean. Und morgen wird aus meinem Traum Wirklichkeit!

Mir ist schon etwas mulmig zu mute, aber die Vorfreude überwiegt. Wenn ich mir vorstelle, dass ich morgen um diese Zeit in Seattle am Flughafen sein werde...

Sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich euch alles über den Flug und den ersten Eindruck über Alaska berichten!

Across the oceans across the seas, Over forests of blackened trees.
Tomorrow I will fly.

<3

Samstag, 8. August 2015

Welcome

Nachdem ich konzentriert darüber nachgedacht habe, ob ich meinen ersten Blogbeitrag mit einer Begrüßung anfangen soll oder nicht, bin ich nun zu dem Entschluss gekommen, dass ich ein höflicher Mensch bin und euch alle auf meinem Blog willkommen heiße:

Liebe Verwandte, Freunde und mir (noch) unbekannte Blogleser,
wie die meisten von euch wissen bzw aufgrund meines Blognamens geschlussfolgert haben, ist mein Name Tessa und mein Leben wird sich in den nächsten 11 Monaten extrem verändern. Dieser Veränderung eifere ich zurzeit entgegen, denn am 12.08.2015 (in 4 Tagen) fliege ich in das wunderhübsche Sitka, Alaska.

Dieser Blog soll dazu dienen, meine Freunde sowie Familie in Deutschland auf dem Laufenden zu halten und diejenigen, die sich für ein Auslandsjahr interessieren oder einfach nur neugierig sind über mein Leben in Alaska und den USA , mit (hoffentlich) wertvollen Hinweisen und Informationen auszustatten.

Ich halte mich heute erstmal etwas zurück (denn ich kenne es selber, ab einer gewissen Textlänge liest man nicht mehr aufmerksam mit). Ich freue mich sehr, all meine Eindrücke mit euch zu teilen und mir selbst eine Art Tagebuch zu schaffen. Aber keine Sorge, meine Blogbeiträge werden nicht mit "liebes Tagebuch" beginnen! Wie genau sich alles entwickeln wird (in Bezug auf den Blog und mein Auslandsjahr) weiß ich noch nicht, aber ihr werdet es zusammen mit mir herausfinden.

<3