Sonntag, 29. November 2015

Thanksgiving

Wie die Zeit verfliegt, es fühlt sich an als wäre es gestern gewesen, dass ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin und meine Gastfamilie zum ersten Mal gesehen habe. Und nun ist es schon Ende November! An jedem vierten Donnerstag im November wird in den USA Thanksgiving gefeiert. Der Ursprung war ein gemeinsames Essen zwischen den ersten Siedlern und Indianern in 1621 um die erfolgreiche Ernte zu feiern und den Indianern für ihre Hilfe zu danken, denn ohne diese Hilfe hätten die Europäer nicht überleben können.

Heute scheint es eher weniger um die Zelebrierung der Ernte zu gehen und mehr um das Essen bis zum explodieren. Die Essensvorbereitung startet meistens schon einen Tag zuvor, am Mittwoch, und nimmt auch den den halben Donnerstag in Anspruch. Ich habe meinem Dad dabei geholfen den Truthahn vorzubereiten sowie auch das Kartoffelpüree, die Süßkartoffeln, die Bratensoße und die Truthahnfüllung. Und natürlich darf man den Pie nicht vergessen. Pie ist ein amerikanischer Obstkuchen und ich habe zusammen mit meinem Dad meinen ersten Apple-Pie gebacken, wir haben alles in Allem vier Pies für vier Personen gebacken und wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, es war viel zu viel. Was mich ziemlich überrascht hat war, dass man das Thanksgiving-Dinner nicht am Abend zu sich nimmt, stattdessen ist es üblich zwischen 15:00 Uhr und 17:00 Uhr zu essen. Das macht auch Sinn, denn wenn das Haus den ganzen Tag köstlich nach Pie und Truthahn richt, dann kann man nicht bis zum Abend warten. Zu Thanksgiving isst man so viel, dass man am Ende fast Magenkrämpfe hat (welche ich definitiv hatte) und man wird sehr müde, denn Truthahn macht schläfrig! Nachdem Essen sind wir zu Freunden der Familie gegangen und haben den frühen Abend zusammen verbracht. Später sind meine Schwester Minh und ich zu Freunden in unserem Alter gegangen und haben ein Paar Stunden dort verbracht. 

Am Freitag ging es für mich früh los, denn ich habe freiwillig im Nationalpark ausgeholfen. Es war Junior-Ranger-Day und eine Horde von kleinen Kindern kam zum Nationalpark um Dinge über Alaskas Wildtiere zu lernen und zu basteln. Das Resultat war, dass ich nach drei Stunden sehr erschöpft und voller Glitzersteinen war. Danach ging es ins "Stadtzentrum" von Sitka denn es war Black Friday. Black Friday ist der Tag nach Thanksgiving und im Allgemeinen haben fast alle Läden Ausverkäufe und Sales. Das haben Minh und ich ausgenutzt und ich habe eine dicke Winterjacke sowie eine weiche Strickjacke gekauft. Der Winter kann nun kommen und soweit wie ich gehört habe soll dieser Winter relativ kühl werden. 

Am Freitagabend bin ich dann mit meiner Freundin Khim, welche aus Thailand kommt, in Kino gegangen um den letzten Teil von Tribute von Panem anzuschauen und ich muss sagen, Sitkas Kino ist genial, denn die komplette Werbung vor dem Film war auf Sitka bezogen. Einige High-School-Schüler haben einen fünfminütigen Kurzfilm gedreht, welcher eine Parodie von Tribute von Panem war und außerdem Werbung für die lokale Universität. 

Am Samstag bin ich mit meiner Mom und meinen Dad zu einer Art amerikanischen Weihnachtsmarkt gegangen, welcher unvergleichbar mit den deutschen Weihnachtsmarkt ist. Denn er ist in einem Haus, hat mehr schrille Farben als Besinnlichkeit und es waren grundsätzlich nur einige lokale Künstler, die ihre Kunst zum Verkauf ausstellen. Ich habe die Gelegenheit genutzt und habe ein Paar Weihnachtsgeschenke eingekauft. Außerdem bin ich zu einer Freundin ihrer Geburtstagsparty gegangen und da es ihr 18. Geburtstag ist waren wir 18 Mädchen, welche die Nacht damit verbracht haben Karaoke zu singen, Scharade zu spielen, Pizza und Cupcakes zu essen, zwei Filme anzuschauen und dann alle erschöpft einzuschlafen. Der Sonntag startete gut mit Pancakes und wurde weniger gut mit Hausaufgaben fortgesetzt. Mein Lichtblick war das Seattle Seahawks-Spiel heute und nun folgen die Bilder von dieser Woche.

Sonnenaufgang auf dem Weg zur Schule

Downtown Sitka

Mein erster Apple-Pie

Truthahn

Aussicht vom Nationalpark


Meine Bastelstation

Die Ergebnisse

Wenn der Himmel sich rosa färbt

Sonntag, 22. November 2015

Questions & Answers

Heute gibt es (wie versprochen) ein Paar Antworten auf Fragen, die sich auf die amerikanische Schule beziehen.

Wie ist die Beziehung zwischen den Lehrern und den Schülern?
Im Allgemeinen kann man sagen, dass es hier immer etwas gelassener sowie persönlicher hergeht und dass die Lehrer sich sehr für die Schule sowie die Schüler interessieren. Viele Lehrer haben Fragebögen für die Schüler um einige Grundinformationen über den Schüler zu haben. Außerdem ist es üblich, dass die Lehrer bei Sportveranstaltungen der Schule vorbeischauen und unser Team anfeuern. Viele Lehrer haben Snacks in ihren Klassenzimmer, welche sie für Schüler zur Verfügung stellen und die Klassenzimmer sind voller Motivationposter und Fotos ehemaliger Schüler. Vor jedem Mathetest schauen wir ein Video zusammen mit unserer Lehrerin an, welches dazu dient uns Mut zu machen und uns zu inspirieren. In dem Video fallen dann Sprüche und Zitate wie "Lass dir von niemanden einreden, dass du schlechter bist als die anderen" oder "Nur wer groß träumt kann großes erreichen". Ich weiß, sehr amerikanisch!

Wie verhalten sich die Schüler im Unterricht?
So weit wie ich es beurteilen kann würde ich sagen, dass der Wert, der hier am meisten im Unterricht geschätzt wird, Respekt ist. Wenn man häufig jemanden im Unterricht unterbricht kann das Auswirkungen auf die Note haben und auch wenn man sich nicht melden muss um zu sprechen wird von einem erwartet dem Lehrer den nötigen Respekt zu zeigen und nicht dazwischenzureden. Dieser Wert wird den Kindern hier seit dem Kindergarten beigebracht und der Großteil aller Schüler gibt sein Bestes diesen Wert auszuleben. Wenn jemand einen Vortrag vor der Klasse hält, dann bekommt dieser Schüler eine Note aber alle erhalten ebenfalls eine Benotung für ihr Verhalten während des Vortrags. Natürlich ist die Note für das Verhalten weniger wert als die Vortragsnote, jedoch wenn man alle Verhaltensnoten vermasselt, dann kann dies die Note herunterziehen. An meiner Schule ist es erlaubt sein Handy während der Pause zu verwenden und wenn der Lehrer es erlaubt. Natürlich gibt es Schüler die ihr Handy auch während des Unterrichts nutzen, jedoch finde ich, dass die Zahl an Schülern deutlich geringer ist als die Zahl an deutschen Schülern die ihr Handy unerlaubt im Unterricht verwenden.

Wie kleiden sich die Schüler?
Definitiv anders als in Deutschland. Ich glaube meine amerikanische Erfahrung mit Kleidung weicht sehr von der ab, die Austauschschüler in New York oder Kalifornien haben, denn hier in Alaska zählt eher das Praktische und nicht das Stylische. Mit Jeans und schickem Pullover wäre ich "over dressed", jedoch interessiert das hier keinen. Jeder kann tragen was er will ohne einen schiefen Blick abzubekommen. Egal ob du Löcher in deinem T-Shirt hast, deine Hände voller Schmiere sind weil du dein Schneemobil repariert hast und die Schmiere nicht ganz so gut abzuwaschen geht, du Sweatshirts trägst die zwei Nummern zu groß sind, du Jogginghosen trägst oder Schuhe die eventuell deine Uroma gehören könnten. Nobody cares. Viele Mädchen schminken sich nicht und bevorzugen Outdoorkleidung. Hier regnet es fast jeden Tag und scheinbar hat man hier das Wort Regenschirm noch nie gehört, denn Regenschirme haben hier nur Touristen. Daher ist es üblich, dass die Haare immer nass sind sobald man ein Gebäude verlässt und auch das interessiert vor allem die Mädchen so gut wie garnicht. 

Wie ist der Unterrichtsstil der Lehrer?
Der Unterricht basiert mehr auch Technik und das Mitwirken der Schüler. Es findet ein ständiges Gespräch zwischen Lehrer und den Schülern statt, d.h. der Lehrer bindet die Schüler mehr in den Unterricht ein. Die Lehrer versuchen die persönliche Meinung der Schüler zu fördern und zu unterstützen. Durch die verschiedenen Familienhintergründe der Schüler müssen die Lehrer bei manchen Themen ganzschön vorsichtig sein, da z.B. die Schüler indianischer Abstammung sich angegriffen fühlen können wenn der Geschichtslehrer nicht sensibel mit dem Thema Indianer umgeht. Da die USA ein Land voller verschiedener Kulturen und Meinungen ist und jeder seine Meinung auch laut ausspricht ist es das Ziel des Lehrers den Schülern klar zu machen, dass man nicht zustimmen jedoch respektieren muss. 

Was wird von den Schülern erwartet? Was von den Lehren?
Von den Schülern wird erwartet das sie ihr Bestes geben und immer versuchen sich zu verbessern. Man bekommt jedoch auch ziemlich einfach eine gute Note auf die Hausaufgaben oder den Test wenn man zu mindestens versucht die Frage zu beantworten. Um die volle Punktzahl zu erhalten muss das Ergebnis aber auch korrekt sein. Die Hausaufgaben nicht zu erledigen kann Ärger mit den Lehrern verursachen und die Note enorm beeinflussen. Außerdem wird von den Schülern erwartet, dass sie pünktlich zum Unterricht erscheinen, denn wenn der Unterricht begonnen hat und man noch nicht im Klassenzimmer ist, dann erhält man einen Pass und wenn man mehr als zwei Pässe pro Woche hat, dann muss man Nachsitzen. Von den Lehrern wird erwartet, dass sie Schülern, die Hilfe benötigen diese auch in Form von Nachhilfe vor Unterrichtsbeginn anbieten. Jeder Lehrer muss eine Stunde vor Schulbeginn im Klassenzimmer sein und jeder Schüler mit Problemen kann die Zeit nutzen um sich zu verbessern.-

Was ist das Thema Nummer eins außerhalb des Klassenzimmers?
Sitka ist eine Kleinstadt und jeder kennt jeden, daher ist das beliebteste Thema immer Klatsch und Tratsch. Wenn man hier mit jemanden beim Kaffeetrinken im Café gesehen wird, dann ist es keine Seltenheit, dass man am nächsten Tag von mehreren Leuten drauf angesprochen wird. Wenn man sich zur Mittagspause neben eine Jungen setzt und ein etwas längeres Gespräch führt, dann geht das Getuschel los. Ich finde das eher belustigend, denn selbst vor den Lehrern wird nicht Halt gemacht. Nach meinem zweitem Schultag wusste ich, dass meine Englischlehrerin ihren Mann betrogen hat und jetzt einen deutlich jüngeren Mann datet, wer mit wem auf der letzten Party geknutscht hat und wer mit wem Schluss gemacht hat. Das ganz normale High School Leben. 

Was macht jemanden "beliebt" und "populär"?
Definitiv Sport. Sport ist in Amerika eine große Sache und ein Teil der Kultur: jeder macht Sport, schaut Sport im Fernsehen oder feuert sein Team im Stadium an. So ist es auch in der High School. In einem Sportteam zu sein und mit dem Team für Wettkämpfe zu reisen ist eine Ehre, denn nur wer die entsprechenden Noten hat darf Reisen. Jeder kennt die Sportler und fast jeder schaut die Heimspiele an. Wenn ein Sportler oder ein Team einen wichtigen Wettkampf gewonnen hat/haben dann wird das mit Postern, Lautsprecheransagen und Zeitungsartikeln über den Erfolg gefeiert. Das höchste das ein High School Team gewinne kann ist State, d.h. man ist das beste Team im ganzen Staat. Meine Schule hat Alaska-State-Champions im Schwimmen und Cross Counrty (Geländelauf). 

Wer redet mit wem?
Natürlich gibt es wie an jeder Schule Grüppchenbildungen und wie in den High School Filmen hat jede Gruppe seinen Tisch beim Mittagessen, jedoch ist es nicht streng und ich sitze nicht immer an dem selbem Tisch. Ich rede mit so gut wie jedem und mich interessiert es nicht in welcher Gruppe die Personen sind. Allerdings sieht das nicht jeder an meiner Schule so, denn jeder kennt sich seit dem Kindergarten und diese lange Zeitspanne bietet viel Raum für Freundschaften, jedoch auch für Konflikte und Probleme die Menschen miteinander haben.

Wie verhalten sich die Schüler gegenüber anderen Schülern?
Eines der vielen Dinge, die ich an meiner High School liebe ist, dass es (so weit ich es beurteilen kann) kein Mobbing gibt. Es kann durchaus sein, dass Mobbing vorhanden ist, jedoch habe ich davon noch nichts mitbekommen und ich hoffe das bleibt auch so. Wer sich nicht ausstehen kann meidet einander und das Lästern hält sich hier auch in Grenzen.

Wo gehen die Schüler am Ende des Schultags hin?
Nach dem Schulschluss geht es für die meisten zum Training, zum Schulclub oder zur Arbeit, denn es ist üblich für amerikaische Schüler als Bedienung oder in einem kleinem Laden zu arbeiten. Außerdem ist es nicht ungewöhnlich, dass man sich in der Woche trifft und etwas unternimmt.

Welche Clubs kann man besuchen?
Die Auswahl an Clubs, die man an meiner High School besuchen kann ist groß und bietet für so gut wie jeden etwas. Es gibt die Sportclubs (saisonabhängig kann man zwischen Schwimmen, Geländelauf, Wrestling, Volleyball, Baseball, Softball, Basketball, Leichtathletik und Cheerleading wählen), Schauspielclubs, Debatierclubs, Kunstclubs, Matheclubs, Wissenschaftsclubs, Clubs die einem Schülerrat ähneln und vieles mehr. Der Schülerrat hier ist definitiv besser als der deutsche, denn hier trifft man sich auch um Spaßaktivitäten auszuüben wie eine Filmnacht (zu der ich auch eingeladen wurde).

Was ist "in"?
In ist es ein Auto zu fahren, da dies enorme Vorteile in Alaska mit sich bringt. Dabei muss man aber sagen, dass in Deutschland niemand stolz auf sein Auto sein würde, wenn es so aussieht wie die Autos hier. Der TÜV würde sie auf jeden Fall nicht mögen. Das manche Autos noch immer fahrtauglich sind grenzt an ein Wunder. In ist außerdem Counrtymusik oder Rap zu hören und so laut es geht mitzusingen/mitzurappen. Wahre Alaskaner lieben es auch wandern zu gehen, Berge zu besteigen, zum Schießstand zu gehen, ein Snowmobil zu fahren und Angeln zu gehen.

Ist es einfacher?
Ja, der Unterricht ist vom Level her einfacher und die Aufgaben sind des Öfteren nicht wirklich komplex. Das spiegelt sich auch in meinen Noten wieder, denn ich habe nur A's und A+'s. Ich lerne dennoch sehr viel Neues, da der amerikanische Fokus auf andere Themen gerichtet ist. Das erklärt mir dann auch so einiges über die amerikanischen Eigenheiten. Was für mich ungewöhnlich ist, ist dass hier 9. Klässler und 12. Klässler im selben Unterricht  sein können, da jeder seine Fächer selbst wählen kann. Natürlich gibt es da enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Schülern, das ist auch der Grund warum ich es bevorzuge mit gleichaltrigen in einer Klasse zu sein.

Was war diese Woche los?
So, genug über das amerikanische Schulsystem. Diese Woche war die International Education Week und da ich eine Stipendiation bin habe ich mehrere Vorträge über Deutschland gehalten. Mein erster Vortrag war in der Grundschule vor der 2. Klasse, die ich immer unterrichte und als ich den Raum betreten hatte, da haben mich all meine kleinen Freunde mit einem deutschem "Guten Morrgen" begrüßt. Das hatte mein Lehrer eingefädelt, es war super süß von ihnen und ich habe mich enorm darüber gefreut. Geplant für meinen Vortrag waren 20 Minuten, da aber die Kinder ununterbrochen Fragen gestellt haben wurde es mehr als eine Stunde.Viele der Fragen haben sich auf das deutsche und amerikanische Essen fokussiert. Mein zweiter Vortrag war in meiner Global Issues Klasse und da habe ich die vollen 90 Minuten für meine Präsentation und die Beantwortung von Fragen in Anspruch genommen. Selbstverständlich wichen die Fragen hier von denen in der Grundschule ab. Es war mehr ein "Was denkst du über den aktuellen Volkswagenskandal?" statt einem "Was ist deine Lieblingspizza?". Auch hier waren alle sehr interessiert und ich glaube die deutschen Süßigkeiten, die ich mitgebracht hatte haben sie vollkommen überzeugt. Meine letzte Präsentation war in U.S. History und auch hier habe ich die volle Zeit genutzt. Alle Teenager waren echt beeindruckt, als sie gehört haben, dass man in Deutschland mir 16 Alkohol trinken kann und die Reaktion war immer "Auf geht's nach Deutschland, ich will Bier".

Ich habe diese Woche eine Yogastunde in einer Holzhütte gehabt und das erste Mal in meinem Leben Elch gegessen, es war richtig gut! Meine Freunde wollten mir ganricht glauben, dass ich nie zuvor Elch hatte, denn es ist hier so normal wie Hase bei uns. Die Reaktion meiner Freunde als ich ihnen vom Hase in Deutschland erzählt habe war ziemlich lustig, da diese noch nie Hase hatten und es ihrer Meinung nach "komisch" ist. Tja, das ist Alaska.




Auf dem Weg zur Schule

Gemütliche Yogastunde

Selfie im Schnee

Meine kleinen Freunde beim Lunch

Frischer Schnee

Montag, 16. November 2015

It is snowing outside

Ich hatte eigentlich vor heute etwas genauer über die Schule in Sitka zu berichten. Aber ich war ganzschön beschäftigt und es ist schon spät. Daher wird es heute eher kurz. 

Es hat letzte Nacht geschneit und ganz Sitka ist mit Schnee bedeckt. Daher habe ich meine Hunde geschnappt und bin spazieren gegangen. Dabei sind unteranderem folgende Bilder entstanden. . .

Meine Straße

Der Ozean

Die Berge

Meine kleine Freundin in der Grundschule

Meine andere kleine Freundin in der Grundschule


 

Sonntag, 8. November 2015

No-school November

Die Schüler in Sitka nennen den November scherzhaft den no-school November, da der November von Lehrerkonferenzen und Feiertagen geprägt ist. Diese Woche hatten wir verkürzten Unterricht und am Freitag hatten wir keine Schule, denn es war Lehrer-Eltern-Woche. Das bedeutet, dass die Eltern die Möglichkeit haben die Lehrer zu treffen und mit ihnen über die Noten und das Verhalten ihres Kindes zu sprechen. Meine Mom und mein Dad sind beide zu den Lehrern meiner Schwester und den meinen gegangen. Sie haben mir erzählt, dass alle sehr zufrieden sind und meine Noten nur aus A's und A+'s bestehen. 

Die Volleyballsaison ist vorbei und ich weiß garnicht was ich mit meiner neugewonnenen Freizeit anstellen soll. Kleiner Scherz, natürlich nutze ich meine Zeit hier sinnvoll und treffe mich mit meinen Freunden. Es ist ziemlich beliebt unter den Teenagern in Sitka sich einfach ins Auto zu setzen und durch die traumhafte Landschaft zu fahren. Und natürlich sich in Cafe's zu treffen und Getränke zu trinken die einen extrem langen Namen haben. Es gibt keinen Starbucks in Sitka, aber als ich letztes Wochenende in Ketchikan war habe ich zum ersten Mal etwas bei Starbucks bestellt und getrunken. Da ich keinen Kaffee mag habe ich mich für einen Smoothie entschieden, welche leider aus waren. Daher hat mich die Bedienung gefragt ob ich nicht lieber einen . . .  (stellt euch hier einen extrem langen Namen für etwas Milch und Erdbeeren vor) haben möchte. Ich bejahte diese Frage höflich und als mich meine Freunde gefragt haben, was ich bestellt habe, da hatte ich es auch schon wieder vergessen.

Von Freitag zu Samstag hatte ich eine Pyjamaparty bei einer Freundin und wir haben den Tag damit verbracht Kekse zu backen und Filme anzuschauen. Am Samstag Abend bin ich dann mit einem Freund (es war kein Date) ins Kino gegangen um den neuen James Bond zu sehen. Natürlich haben wir dort zufällig ein Paar Freunde getroffen, wodurch aus zwei neun wurde. Tja, das ist Sitka. Hier trifft man bei jedem Spaziergang oder in jedem Lebensmittelladen mindestens drei Leute die man kennt. Lustig wurde es, als in dem Film etwas deutsch gesprochen wurde, denn der Bösewicht  ist der Österreicher Christoph Waltz. Die führte dazu, dass jetzt all meine Freunde deutsch lernen möchten, da es "knallhart" und "kraftvoll" klingt. 

Zurzeit ernähre ich mich an jedem Tag von mindestens vier Orangen. Mein Dad wurde in New Orleans, Louisiana geboren und viele Familienmitglieder leben noch immer dort. Seine Schwester hat uns ein Paket voller selbstgeernteter Orangen geschickt und ich kann sagen, dass dies die besten Orangen sind, die ich jemals gegessen habe. Wir werden eventuell auch seine Familie in Louisiana im Sommer besuchen (ich bin voller Hoffnung und Vorfreude). 

Nächstes Mal werde ich etwas genauer über die Unterschiede zwischen der Schule in Deutschland und den USA berichten. 

Haben wir nicht alle tolle unechte Zähne?

Meine Schule hat sogar Tattoos

Sitka ist so idyllisch
 

Sonntag, 1. November 2015

Ketchikan, Halloween and whales

Letztes Wochenende ging es nach Juneau mit meinem Volleyballteam und dieses Wochenende nach Ketchikan. Ketchikan ist südlich von Sitka, hat um die 8.000 Einwohner und ist definitiv nicht vergleichbar mit Sitka. Sitka ist bedeutend schöner und faszinierender! Wir sind nach einem 33-minütigem Flug (Fliegen ist für Leute in Alaska etwas ziemlich Gewöhnliches, da sie auf Flugzeuge angewiesen sind) am Freitag in Ketchikan angekommen und hatten nach unserer Ankunft dann auch gleich unsere ersten Spiele, welche wir alle gewonnen haben. Der ganze Freitag war vollgepackt mit Volleyball spielen und zuschauen, da die anderen Teams von Sitka High auch mit dabei waren. Wir alle haben unser Bestes gegeben und unsere Coaches waren sehr zufrieden mit unseren Leistungen. Unser Wrestlingteam war ebenfalls in Ketchikan und ich hatte die Gelegenheit zum ersten Mal in meinem Leben High-School-Wrestling zu sehen. Ich habe einige gute Freunde im Wrestlingteam und ich war ziemlich interessiert in diesen Sport. Meine Freunde haben mir erzählt, dass Wrestling ziemlich harmlos und viel Spaß wäre. Tja, Jungs untertreiben gelegentlich. Denn Wrestling ist definitiv NICHT harmlos. Es sah aus als wäre das Ziel dem Gegner die Schulter auszukugeln oder die Nase zu brechen. Viele meiner Freunde hatten blutige Lippen und Nasen so wie auch Blutergüsse. Bei einem konnte man den Handabdruck des Gegners als blauen Fleck am Oberarm deutlich erkennen. Mein Gesichtsausdruck während ich Wrestling gesehen habe war unbezahlbar meinen Freunden zu folge. 

Das komplette Volleyballteam hat in der Turnhalle zusammen geschlafen und wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, wenn 30 Mädchen in einem Raum schlafen gibt es viel Gerede und wenig Schlaf. Daher war es nicht sehr angenehm, dass wir um 8:00 Uhr aufstehen mussten um unsere ersten Spiele zu spielen, welche wir ebenfalls gewonnen haben. Gegen 15:00 Uhr ging es dann zurück zum Flughafen und glücklicher Weise sind wir gegen 17:00 Uhr in Sitka angekommen, denn es war Halloween. Hier in den USA ist es nicht unüblich für Teenager in meinem Alter sich zu verkleiden und von Haus zu Haus zu gehen und um Süßigkeiten zu bitten. Mein Kostüm war der Hammer: ich war ein Hai, der einen Menschen frisst. Wir sind in einer kleinen Gruppe um die Häuser gezogen und wir haben zu viele Süßigkeiten bekommen, denn alle fanden mein Kostüm richtig cool. Nach mehr als einer Stunde "trick or treat" sind wir dann zu einer Freundin gegangen und wir haben einen Film zusammen angeschaut. Eigentlich hatte ich geplant zu einer Party zu gehen und ein Freund wollte mich auch abholen, aber ich war sehr müde und es war schon ziemlich spät, daher hatte ich beschlossen es ruhiger angehen zu lassen und mit meinem Dad Zeit zu verbringen. 

Ich war allerdings auch traurig, denn Ketchikan war der Abschluss für die Volleyballsaison. Wir hatten unser letztes Training am Donnerstag und ich habe die nächsten Tage nicht viel zu tun am Nachmittag bis die Wintersaison anfängt. In der Wintersaison kann ich zwischen Basketball und Cheerleading wählen. Ich werde mich wahrscheinlich als Cheerleader probieren und bis dahin werde ich meine frei Zeit mit meinen Freunden verbringen.

Der Sonntag begann am spätem Vormittag für mich mit Süßigkeiten und Football, denn die Seahawks hatten ein Spiel gegen die Dallas Cowboys. Die Spielzeit ist eine Stunde, aber durch die vielen Spielunterbrechungen kann ein Spiel mehr als drei Stunden in Anspruch nehmen. Die Seahawks haben knapp gewonnen und somit war mein Tag gerettet. Mein Dad und ich haben das herrliche Wetter genutzt und wir sind zum Walpark gefahren. Der Walpark ist eine Anlage, von der man Wale von ganz Nahem betrachten kann (natürlich nur wenn man Glück hat). Die Wale die man von diesem Aussichtpunkt aus sehen kann suchen vor dem Strand nach Nahrung und es sind meistens Buckelwale und Orcas. Ich bin ein glücklicher kleiner Glückspilz, denn ich habe einen fantastischen Sonnenuntergang beobachten können UND einen Buckelwal. Natürlich habe ich viele Fotos geschossen und ich war hellauf begeistert von meinem Glück!



Wenn man mit dem Auto fährt sieht man des Öfteren Weißkopfseeadler

Die Berge und der Ozean

Ausblick vom Walpark




Der Buckelwal

Halloween Süßigkeiten

Ausblick vom Flieger nach Ketchikan

Mein Kostüm

Das perfekte Foto?!